Alina Kunitsyna – TANZMA
(21. September 2024 – 26. Oktober 2024)

In unserer Ausstellung Alina Kunitsyna – TANZMA zeigen wir erstmalig in Vorarlberg Tuschearbeiten, monumentale Ölbilder und Skulpturen der Künstlerin. Die umfassende Schau ist vom 21. September 2024 bis zum 26. Oktober 2024 zu sehen.

Alina Kunitsyna wurde 1981 in Minsk geboren, sie lebt und arbeitet in Wien und Kärnten. Ihre Ausbildung begann die Künstlerin in ihrer Heimatstadt, wo sie am Kunst-Lyzeum Malerei und Grafik lernte. Anschließend studierte sie an der Universität für Gestaltung in Linz Malerei und Grafik bei Prof. Ursula Hübner sowie an der Akademie der bildenden Künste Wien Neue Medien bei Prof. Peter Kogler. 2007 erhielt sie ihr Diplom bei Prof. Constanze Ruhm.

Das Thema der Falte und der Hülle nimmt innerhalb des künstlerischen Œuvres von Alina Kunitsyna einen zentralen Stellenwert ein. Dies findet sich in unterschiedlichen Darstellungen, in denen die Künstlerin der Frage nach dem Körper, nach seiner An- und Abwesenheit, nach Dasein und Vergänglichkeit nachgeht und ein Spiel von Verhüllen und Offenbaren, von Versprechen, Sehnsucht, Verführung, von Erfüllung und Enttäuschung, Anschein und Sein zelebriert. Es geht um das Sehen und Sichtbarmachen, welche die Malerei über den herkömmlichen Augentrug hinaus in ein komplexes Bedeutungs- und Reflexionsgeflecht heben.

„Ihre real existierenden Sujets sind in virtuoser Manier in lasierender Grisaille-Technik ausgeführt, welche für die grauschattierten Renaissance- und Barock-Fresken verwendet wurde. Alina Kunitsyna verwendet aber bunte Tusche für diese Lasurtechnik. Ihre Malereien bestehen aus Überlagerungen von mehrfach aufgetragenen semi-transparenten Farbschichten, sodass ein illusionistisch-realistischer Effekt entsteht. Die präzise ausgeführten Tusche-Malereien lassen so die dargestellten Dinge real erscheinen, während sie ‚in Wirklichkeit‘ jedoch eine andere Realität als die dargestellte vermitteln. Für diese surrealistisch-psychedelische Operation wählt die Künstlerin jeweils spezifische Gegenstände aus ihrem Umfeld, die dazu taugen, das Imaginäre und das Immaterielle zu verkörpern, mit Bedacht aus. Neben der Malerei bedient sich Kunitsyna aber auch so unterschiedlicher Medien wie Druckgrafik, Skulptur und Trickfilm. Das bestimmende Thema innerhalb eines von ihr strickt festgelegten philosophisch-morphologischen Systems ist die Hülle. Sie malt Szenerien und Arrangements von Stoffen, Tüchern und anderen Hüllen, wie Schachteln, Schuhe oder zuletzt auch Socken, wobei verschiedene Schaffensphasen zu unterscheiden sind.
Die in Zyklen variierenden Ausdrucksformen sind mitunter von der jeweiligen Zeitqualität, ihrer persönlichen Lebensphase und damit einhergehenden Gefühlen, Gedanken, philosophischen Überlegungen, sowie von Inspirationen aus der Literatur beeinflusst. Ihre Arbeit gilt der visuellen Erschließung von unsichtbaren Gefilden, die hinter der materiellen Erscheinungswelt liegen und seit jeher Gegenstand der Kunst waren.“ (Auszug aus dem Text von Renate Z.-C. Quehenberger.)