Franz Türtscher

Franz Türtscher wurde 1953 in Dornbirn geboren und ist ein österreichischer Konzeptmaler. Er lebt und arbeitet in Wien und Dornbirn. Von 1975 bis 1981 studierte er an der Universität für angewandte Kunst in Wien bei Prof. Oswald Oberhuber. Seine medialen Arbeitsfelder sind konzeptuelle Malerei, raumbezogene Malerei, abstrakte Malerei sowie Objekte und Installationen.

Zur Umsetzung seiner malerischen Überlegungen bedient sich Türtscher der Aussagekraft des Diagramms oder des Rasters. Mithilfe unterschiedlicher Farbakkorde, die Türtscher in geometrische Formen einbindet, visualisiert er seine Reflexionen zu Harmonie und Dissonanz, Monotonie und Variation, Ruhe und Bewegung. Die Essenz der Arbeit liegt in einer permanenten Reibung zwischen Ordnung und Abweichung. Ein Teil seines künstlerischen Konzepts ist das Nebeneinander verschiedener Positionen, das Arbeiten mit Bruchstücken und Fragmenten.
Die Werke des Künstlers Franz Türtscher beziehen sich wesentlich auf unterschiedliche Interpretationen des Raster-Motivs, das sich durch die senkrechte und die waagrechte Linie definiert. Der Farbe kommt als Sprache eine autonome Qualität zu. Seine malerischen und objekthaften Arbeiten variieren innerhalb dieser Systeme – folgen entweder dem vorgegebenen Raster oder brechen diesen auf, um sich vollkommen neu zu definieren.
Trotz ihres strengen Ordnungssystems implizieren Franz Türtschers Arbeiten eine spielerische, prozesshafte Bewegung. Geometrische Elemente werden wie Module in einem Baukastensystem auf dem Bildträger variiert. Die so erzeugten Räume mit ihren kommunizierenden Elementen, welche häufig auch auf die Ausstellungssituation Bezug nehmen, versteht Türtscher im Sinne einer expansiven Malerei. Es geht dem Künstler dabei um die Erzeugung von Analogien anhand abstrakter Gestaltungsprinzipien – Rhythmus und Farbklang, Harmonien, Disharmonien.

In der Werkgruppe „Bildarchitektur – offener Rahmen“ werden räumlich-reliefartige Bild-Strukturen erzeugt. Durch einen nach oben geöffneten Aluminiumrahmen, in welchen schichtartig diverse Bildtafeln/Informationsträger montiert werden, entsteht eine vom zwei- ins dreidimensionale wechselnde, also raumgreifende „Bildarchitektur“.